Concorde Reisemobile

Beim Wohnmobil oder Reisemobil liegt der Schwerpunkt auf der Bewegung, dem Reisen – im Gegensatz zum Wohnwagen, mit dem man tendentiell eher an ein Ziel fährt und sich dort häuslich einrichtet. So individuell Wohnobilisten unterwegs sind, so unterschiedlich sind die Typen von Reisemobilen:

Campingbus („Bully“)

Der ursprüngliche Reisemobil-Klassiker ist der zum Schlafen und Kochen ausgebaute VW-Bus – entweder als Selbstausbau oder mit serienmäßigen Inneneinrichtungen von Westfalia oder Carthago für den Kleintransporter. Mit der Zeit wurden diese Fahrzeuge immer komfortabler inklusive Dusche und Toilette, so dass der Übergang zum Kastenwagen fließend ist.

Carthago-Campingbus
Carthago-Campingbus

Campingbusse sind geeignet für sportliche Paare mit wenig Komfortbedarf und auf Reisen mit viel „Leben draußen“. Man findet jedoch auch junge Familien, die auf diese Art unterwegs sind. Ein Vorzelt oder ein Hochdach schafft zusätzlichen Platz. Bei Reisen mit Kindern ist der Platzbedarf von Kindersitzen zu berücksichtigen, der einen Bully schnell eng werden lässt.

Kastenwagen-Wohnmobil

Wohnmobile vom Typ Kastenwagen finden sich inzwischen in vielfältigen Ausbauvarianten. Meist dient ein Fiat Ducato oder Citroen Jumper als Basisfahrzeug, die bis 2016 annähernd baugleich im italienischen Werk von Sevel hergestellt wurden. Aber auch den Mercedes Sprinter findet man als Basisfahrzeug für ein Kastenwagen-Reisemobil.

Kastenwagen sind zwischen 5,45 und 6,36 Meter lang und damit mehr oder weniger auch alltagstauglich. Dabei sind sie mit fest eingebauten Quer- oder Längsbetten, Heizung, Bad, Dusche, Küchenblock und zusätzlicher Sitzgruppe (Halb-Dinette) ausgestattet. Einige Modelle verfügen über ein Hochdach mit absenkbarem Hochbett (auch scherzhaft „Nasenbär“ genannt) oder über ein Hubdach bzw. Aufstelldach. In diesen Varianten entstehen zwei zusätzliche Schlafplätze oben. Für Familien mit Kndern und Kastenwagenfaible ist es darüber hinaus möglich, vorne über den Fahrersitzen oder durch Umbau der Dinette Schlafplätze für kleinere Kinder einzurichten.

kastenwagen wohnmobil pössl vario
Pössl Vario mit Hochdach – ein weiterer Vorteil eines Kastenwagen: Farbauswahl jenseits des klassischen Womo-Weiß!

Vorteile des Kastenwagens sind die relative Alltagstauglichkeit, das gute Fahrverhalten mit vergleichsweise guter Aerodynamik und damit günstigerem Verbrauch. Dem gegenüber steht weniger Platz im Innenraum und gegenüber anderen Typen schlechterer Isolierung. Kastenwägen sind deshalb nur bedingt wintertauglich. Zu beachten ist Gewicht und Zuladung, die je nach Verarbeitung der Innenausstattung schnell an ihre Grenzen stoßen kann.

Alkoven

Bei den beliebten Alkoven-Reisemobilen wird eine großzügige Schlafnische über dem Fahrerhaus platziert, die zur typischen „Nasenbär“-Optik führt. Alkovenmodelle sind meist großzügig geschnitten, bieten viel Platz für die ganze Familie. Gegenüber Teilintegrierten und Kastenwägen kann der Wohnraum von der nicht wärmeisolierten Fahrerkabine abgetrennt werden, so dass eine bessere Gesamtdämmung erreicht wird.

Alkoven Wohnmobil von Rimor
Alkoven Wohnmobil von Rimor

Die großen Alkovenmodelle sind aufgrund ihres Aufbaus wenig windschnittig und haben deshalb einen höheren Kraftstoffverbrauch. Dafür sind sie gut isoliert und wintertauglich.

Teilintegriertes Wohnmobil

Bei teilintegrierten Wohmobilen wird ebenso wie beim Kastenwagen die serienmäßige Fahrerkabine mit in den Wohnraum des Reisemobils einbezogen, indem Fahrer- und Beifahrersitze zum Wohnraum hin drehbar sind. Statt eines Alkovens gibt es in der Regel eine Haube, einen kleinen Spoiler-Aufbau über dem Fahrerhaus, der die Aerodynamik verbessert und innen im Fahrerhaus für Stehhöhe sorgen kann.

teilintegriertes Wohnmobil rotec
Teilintegriertes Wohnmobil von RoTec

Im Vergleich zum Kastenwagen wird durch den „geraden“ Aufbau Platz, Stauraum und damit auch deutlicher Wohnkomfort gewonnen, so dass man je nach Anspruch von einem besseren Preis-Leistungsverhältnis sprechen kann.

 

Integriertes Wohnmobil

Im integrierten bzw. vollintegrierten Reisemobil gibt es keine serienmäßige Fahrerkabine mehr – der gesamte Wohnraum geht nahtlos in den Fahrerbereich über, weil der Wohnmobilaufbau als Ganzes auf den zum Fahren notwendigen Elementen aufgesetzt und geformt wird. Was vom Basisfahhrzeug bleibt, sind der abgeschirmte Motorraum, Radhäuser und Armaturenbrett. Aufgebaut wird ein komplett individuell gestalteter Fahr- und Wohnbereich mit „Omnibusgefühl“ im Fahrerbereich.

Klassiker unter den Vollintegrierten: Hymer
Klassiker unter den Vollintegrierten: ein älteres Hymer-Modell.

Integrierte Wohnmobile haben meist einen großzügigen Wohnbereich mit komfortabler Sitzecke und sind häufig sehr geräumig bis luxuriös ausgebaut, ihr Sandwichaufbau sorgt für gute Isolierung (bis auf die Panoramascheibe, die abgedeckt werden muss) und Wintertauglichkeit. Durch die ganzheitliche Bauweise wird gegenüber Alkovenmodellen eine bessere Aerodynamik erreicht.