Eine Markise wird meist seitlich oder auf der Dachkante des Reisemobils fest montiert und dient dem Sonnenschutz, gelegentlich auch dem Schutz vor Regen. Wohnmobilmarkisen werden von den Herstellern Thule (Omnistor), Fiamma oder auch Dometic in verschiedenen Längen, Modellausführungen und Tuchfarben angeboten.

Als Nachteile von Markisen werden vor allem das Thema Gewicht ins Spiel gebracht. Die 4-Meter-Omnistor von Thule wiegt z.B. 29 Kilogramm. Ein kleiner subjektiver Nachteil für Kastenwagen- oder Campingbus-Reisende, die besonders unauffällig unterwegs sein möchten: die Markise ist ein sicheres Zeichen, dass man doch ein Campingfahrzeug durch die Gegend fährt und kein Baustellenfahrzeug.

Montage

Die Montage der Markise ans Wohnmobil hängt sehr stark vom Modell ab. Für unterschiedliche Reisemobile gibt es sehr unterschiedliche Halterungen und Befestigungspunkte, auf die geachtet werden muss. Wenn die Markise nicht bereits als Ausstattung mitgeliefert wird, sind bei der Montage Bohrungen in/durch die Karosserie des Fahrzeugs notwendig, es sei denn, es gibt eine Dachreling, an der die Markise befestigt werden kann.  Die drei großen europäischen Hersteller Thule, Fiamma und Dometic liefern entsprechende Anleitungen und Montagekits mit. Sie können auch im Internet heruntergeladen werden:

markise omnistor reling befestigung
Halterung einer Thule Omnistor an der Dachreling eines Pössl Kastenwagens

Nutzung der Markise

Klassische Wohnmobilmarkisen werden mit einer ausfahrbaren Teleskop-Kurbel manuell ausgefahren und durch zwei herunterklappbare Füße abgestützt. Die Stützen sind in der Höhe verstellbar, so dass man die Neigung der Markise je nach Tageszeit und Lichteinstrahlung variieren kann.

Moderne Markisen in höheren Preisklassen sind elektrisch ausfahrbar und auch ohne Stützen erhältlich. Dometic und Thule etwa bieten elektrisch ausfahrbare Markisen; bei Dometic mit 12V-Anschluss, an die spezielles elektrisches Zubehör wie Ventilatoren, Soundboxen oder eine Lampe angeschlossen werden können. Selbstverständlich mit Fernbedienung und Windsensor, der das gute Stück bei Bedarf automatisch einfährt. Einige „normale“ Markisen können nachträglich mit einem Motor ausgestattet werden.

Markisen und Wind

Eine der typischen Anfänger-Anekdoten: die vom Sturm umgeklappte oder abgerissene Markise. Einfach aufgestellte Markisen ohne zusätzliche Abspannungen oder Befestigungen sollten spätestens, wenn das Tuch lautstark gegen die Markisenarme klappert, eingefahren werden. Wenn man das Wohnmobil für längere Zeit verlässt, sollte die Markise ebenfalls unbedingt eingefahren bzw. gesichert werden. Bei stärkerem Wind oder Sturm besteht sonst die Gefahr, dass die Markise vom Wind angehoben, abgerissen oder inklusive der Metallstützen über das Wohnmobil geschlagen wird. Das kann im schlimmsten Fall auch zu Schäden am eigenen oder – wenn die Markise „fliegen“ geht – an fremden Fahrzeugen führen.

Was also tun bei Sonne und Wind? Für mittlere Windstärken bieten einige Hersteller spezielle Spannbänder bzw. Spanngurte an, mit denen die Markise zusätzlich abgespannt wird. Von Thule (für die Omnistor) heißt das Produkt „Thule Hold Down Side Strap Kit“1, das die Markise bis zur Windstärke 5 sichern soll. Bei Fiamma ist es das „Tie Down Kit“2 Zusätzliche Stangen sorgen ebenfalls für mehr Stabilität.

Kreative Camper werfen noch einen zusätzlichen Gurt längs zur Fahrtrichtung über die Markise und spannen so zusätzlich das Tuch ab.

Markisen und Regen

Die Markise erlaubt es auch bei Regen noch an der frischen Luft zu sitzen. Gerade an kleineren Reisemobilen ein nicht zu unterschätzender Komfort, abends noch gemütlich unter dem Dach zuzuschauen, wie der Grill langsam vom Regen gelöscht wird. Je nach Windsituation kann man auch die Markise nachts noch draußenlassen. Ist die Markise schön gerade aufgestellt, kommt es allerdings zum unerwünschten Effekt, dass sich das Regenwasser im Tuch sammelt und durch das Gewicht durchhängt. Im besten Fall gibt das eine überraschende Dusche für den morgendlichen Frühaufsteher, im schlimmsten Fall reißt die Markise.

Es gibt eine verblüffend einfache Lösung für dieses verblüffend oft auftretende Problem: Die Markise wird einfach etwas schräg ausgezogen, d.h. man fährt eine der Teleskopstüzen etwas kürzer aus, so dass der Regen ablaufen kann.

Pflege der Markise

WIchtig für ein langes Markisenleben ist eine regelmäßige Trocknung der Markise. Wenn sie bei Regen eingefahren wird, sollte sie möglichst bald wieder ausgefahren und in der Sonne getrocknet werden, damit sich kein Schimmel bildet. Zur Reinigung werden von den Herstellern Spezialreiniger angeboten.